Hörst du auf zu bluten! – die Einführung
In meinen gut 3 Jahren im Rettungsdienst habe ich schon so Einiges gesehen, was zum Teil sehr komisch, verrückt aber auch ekelig war. Manche Menschen sind besonders oder leben unter, sagen wir mal, äußerst individuellen Umständen.
Ich werden jede Woche ein Geschichte veröffentlichen und hoffe, dass ihr Spaß beim Lesen habt und einen kleinen Einblick in den Rettungsdienstes bekommt. Viele Menschen wissen gar nicht, was man im Rettungsdienst macht, oder auch nicht macht. Der Irrglaube, dass man immer und überall Jedem eine Spritze geben kann, für alle die Probleme, die jeder mit sich herum trägt, bis dahin, dass wir nur mit Blaulicht fahren, weil wir eben mal Lust dazu haben oder ganz hungrig sind und schnell essen wollen, soll mit meinen Erzählungen auch zu den Akten gelegt werden können.
Natürlich habe ich alles komplett verfremdet, so dass kein Bezug zu Betroffenen besteht, außer natürlich, man war dabei. 😉
Ein paar Infos zu mir:
Ich bin Rettungsassistentin, das ist im Rettungsdienst zurzeit das höchste an Ausbildung, was es gibt, als nächstes käme der Notarzt. Ein Rettungsassistent (RA) ist also der Assistent vom Notarzt (NA) und nicht vom Rettungssanitäter (RS), denn der ist dem RA untergestellt. Darunter gibt es noch den Rettungshelfer (RH), diese Ausbildung haben meist FSJ’ler (Freiwilliges Soziales Jahr).
Ich bin als Frau in einer besonderen Stellung, denn so viele gibt es von uns nicht, die männlichen Wesen sind sehr stark vertreten. Oft werden wir nur schräg angeschaut, oder man hört flüsternd, aus irgendeiner Ecke, „ohoh, das ist ja eine Frau“.
Ich finde es immer sehr amüsant, wie manche Patienten, oder Angehörige an der Einsatzstelle auf einen reagieren. Einmal sind wir zu einem Einsatz gerufen worden, mit Verdacht auf einen Wirbelbruch, es war also klar, dass ich etwas schwerer tragen musste. Als Begrüßung bekam ich mit einem gewissen Nachdruck die Aussage um die Ohren: „Hans-Peter… da ist ne Frau dabei, die schafft das doch gar nicht.“ Natürlich haben wir alles gepackt. Das Lustige dabei ist immer, dass die leichtesten Personen danach fragen, ob man denn zu schwer sei. Von den schweren Personen, 120 Kilo plus, kommt da gar nichts. Am besten ist es dann immer, wenn zwei von uns Weibern einen Rettungswagen (RTW) besetzten, aber das könnt ihr euch ja sicher alles selber denken.
Schließt doch bitte mal eure Augen und stellt euch den Rettungsdienst vor. Das was ihr vor eurem inneren Auge seht, würde mich als Kommentar sehr interessieren!